Das letzte Kriterium für dieses Jahr stand an. Diesmal konnte ich mir die Anreise mit dem Auto sparen, denn das Rennen fand nur unweit von mir daheim im
Gewerbegebiet He
rrenhaide statt. Die Jahre zuvor ging es zwar immer durch die Stadt, das war aber heuer aufgrund zahlreicher Bauarbeiten nicht möglich- also mussten wir mitten ins Nirgendwo, völlig Publikumsunwirksam, in jenes Gewerbegebiet ausweichen.
Der Kurs war trotzdem nicht einfach: eine 1,2km- Runde mussten wir Männer 50mal absolvieren. Dabei spielten ein giftiger kleiner Anstieg zu Start/ Ziel, der Wind und unglaublich viele tief eingelassene Gullideckel eine entscheidente Rolle.
Um 13:50 Uhr erfolgte der Start und schon die ersten Runden waren von zahlreichen Attacken geprägt, vor allem wenn es in die Wertungsrunde ging. Aber das Feld blieb zunächst zusammen, bis auf einzelne Fahrer, die abfielen. Dann, nach etwa 10 Runden, konnte sich eine kleine Spitzengruppe absetzten und einen beachtlichenVorsprung herausfahren, denn im Verfolgerfeld machte man keine Anstalten zu ihnen aufzuschließen.
Im Laufe des Rennens versuchten immer wieder einige Fahrer wegzuspringen und ich muss zugeben, dass ich etwas die Orientierung verloren hatte, wer denn nun vorne war und wer wieder eingeholt war. Denn sonst wäre ich nicht so passiv am Hinterrad geblieben, als sich eine etwa 10 Mann große Gruppe mit aller Kraft absetzte. Der Vorsprung wuchs schnell und so blieben neben mir noch 5 weitere "Verfolger", die die ganze Sache relativ ruhig angingen. 5 Runden vor Schluss wurden wir dann von den ehemaligen Ausreißern überrundet, hielten aber deren Tempo und rollten als geschlossenes Feld über die Ziellinie.
Im Nachhinein ärgerte ich mich zwar etwas, über das nicht gerade rühmliche Abschneiden, denn rein von der

Leistung wäre auf alle Fälle noch ein Stück mehr drin gewesen. Was dazu nötig gewesen wäre, nennt sich Rennintelligenz. Und davon haben ich- trotz Abitur- (noch) nicht allzu viel. Aber ich habe mein erstes Kriterium beendet, was ja auch schon mal ein kleiner Erfolg ist. Scheinbar ist der Knoten in den letzten Wochen geplatzt. Schade, dass nur noch ein Rennen ansteht...
Was ich unbedingt noch verbessern muss ist das Kurvenfahren im Pulk, denn viel zu oft habe ich das Hinterrad verloren und musste mit viel Kraft wieder ranfahren. Da habe ich noch große Reserven. Es war zwar nicht immer meine Schuld, denn öfters mal reihten sich ein paar überrundete Fahrer im vorderen Feld wieder ein und fuhren ein Stück mit. Sobald es aber erneut schneller wurde, liesen sie gleich wieder abreißen und man musste als Hinterherfahrender erstmal ein 10 Meter großes Loch zufahren. Da hatte ich schon Wut auf diese Idioten!