Steve's Trainingstagebuch

Montag, Mai 24, 2010

Tour of Albania VI

Donnerstag, 4. Etappe: Permet - Korce
So lecker das Essen am Vortag, so bedürftig (nicht schlecht) war es zum Frühstück. Wer, wie ich, nicht schon wieder Spaghetti Bolognese wollte, hatte ziemliches Pech gehabt und bekam nicht mal einen Teller oder was zu trinken. Also begnügte ich mich mit Schafskäse, Weißbrot und Weinbeerenmarmelade aus ganzen Früchten ohne Gelee. Als wir dann die Sachen packten, kam Benno plötzlich ins Zimmer und meinte, dass die anderen schon alle weg sein: eine Stunde vorm Start und das bei 200m Anreise. Also schnell das Auto gepackt und auf zum Start. Es ging dann auch wirklich schon 9:30 Uhr – mit Bedacht, wie sich später herausstellen sollte. Zunächst ging es ein ganzes Stück flach-wellig das Flusstal hinauf. Nach einer halben Stunde und der ersten richtigen Welle, gab unser Padawan auf und wollte in den Bus. Wir verwiesen ihn auf den Besenwagen. Schon bald begann der Berg. Nicht sehr steil, aber sehr schmale, extrem kurvenreiche Straße. Da gehörte schon einiges fahrerisches Geschick zu, sowohl auf dem Rad, als auch im Auto. Daniel konnte sich dann mit drei anderen Fahrern absetzen, wurde aber wenig später von einem Defekt gestoppt. Wegen der schmalen Straße und der Abfahrt dauerte es fast 5 Minuten, bis wir ihn erreichten und das Hinterrad wechseln konnten. Dann ging es weiter, zumeist bergauf. Die Straße wurde zusehends schlechter – richtig schlecht. Zu allem Unglück fing es auch noch an zu regnen und auf 1140m wurde es dann doch recht frisch. Wir versorgten Andreas noch mit Wasser und fuhren zu Daniel auf, der sich wieder mit einer größeren Gruppe absetzen konnte. Etwa 40km vorm Ziel wurde er erneut von einem Defekt heimgesucht, aber da das Tempo in der Gruppe mehr als nur gemächlich war, war das kein wirkliches Problem. Nach über 4,5h und 135km in Regen, Kälte, urschlechtem Straßen (O-Ton Daniel: „Mit dem MTB wäre ich um einiges schneller gefahren, vor allem bergab“) und massig Höhenmetern ging die Königsetappe schließlich in Korce zu Ende. Zum allem Übel passte das Hotel auch noch zur Etappe – einfach nur bescheiden. Zwar schön gelegen auf einem Berg hoch über der Stadt, aber die Zimmer sind furchtbar klein und dann flogen auch noch ständig die Sicherungen raus. Nur das Essen war ganz okay: Salat, ‚Reisschleimsuppe‘ und Kartoffeln und Fleisch. Von allem recht wenig, aber doch ganz gut Kraft spendend.

Der Muskelkater im Oberkörper lässt so langsam nach, aber schnell und tief atmen, sowie husten ist nach wie vor mit größeren Schmerzen verbunden. Das Knie ist auch soweit wieder schmerzfrei, konnte heute sogar ganz gut rennen, als ich Daniel nach den Defekten wieder anschob. Nur der Oberschenkel hat jetzt so eine lustige blaugelbgrüne Farbe angenommen.