Tour of Albania
Die Fahrt von Chemnitz ins bayerische Schönau verlief recht problemlos. Die spektakuläre Sperrung der A72 aufgrund eines LKW- Unfalls, der Unmengen an Farbe verloren hat, betraf zum Glück die andere Richtung. An der bayerischen Grenze setzte Regen ein, der mich bis ins Ziel begleitete. Sehr pünktlich gegen 12:20 Uhr kam ich bei den Riedessers an. Noch ein bisschen Warten, dann hieß es Räder und Gepäck einladen und Abfahrt. Mein Mitstreiter Daniel aus Ravensburg war inzwischen auch da. Die erste Zwischenstation hieß Graz, wo wir unseren alten Bekannten Andreas Legler einluden. Später sollten noch zwei Montenegriner zustoßen. Dann ging es weiter durch Slowenien nach Kroatien. Diesen Teil der Fahrt verschlief ich komplett und wachte erst in Montenegro an der Bucht von Kotor auf. Von der bekam ich aber aufgrund der ungünstigen Mischung auf Dämmerung übelsten Regen nicht so viel mit. Zum Glück hatten wir die Räder heuer im Bus. Gegen 7 Uhr waren wir in Bar am Hotel Adria, wo wir eine Stunde auf die beiden Anderen warteten – vergebens. Wir hinterlegten an der Rezeption die Lizenzen und setzten unsere Reise fort. Es ging nur noch langsam vorwärts. Die dicht bewaldete, kurvenreiche und schlechte Küstenstraße machte eine schnelle Fahrt unmöglich. Das änderte sich auch wenig später in Albanien nicht. Hier kam allerdings noch Verkehr hinzu. Albanien selbst war eine Art Kulturschock – auch wenn ich den Kosovo schon kannte, das war noch eine Stufe drunter. Slums, Müllberge und Dreck, dazu hunderte von halbfertigen Rohbauten und ärmlichen Häusern. Auf dem Nachbargrundstück stand dagegen oftmals ein schmuckes Wohnhaus oder Hotel. Neben unzähligen Möbelhäusern, gab es vor allem Autoläden und –waschanlagen, später dann Metzger, bei denen die rohen Schweineteile einfach so vor dem Laden rumhingen. Nach 2 Stunden Fahrt erreichten wir endlich Tirana, wo wir fast nochmal eine Stunde im dichten Verkehr mit der Hotelsuche verbrachten. Endlich gefunden, bezogen wir nach einem kurzen Gespräch mit dem „Brehmer vom Balkan“ unsere Zimmer. Um 13 Uhr gab es Essen: gemischter Gemüsesalat, dann leckere Spaghetti, dann noch Pommes und Hähnchenbrustfilet. Ein guter Anfang. Bis 16 Uhr schliefen wir, dann war es Zeit für ein kurzes Radtraining. Auch wenn es gar nicht so einfach war einen Weg aus der Stadt zu finden und das fahren selbst mit einem gewissen Selbstmordrisiko einherging, so fanden wir und alsbald auf einer fahrbaren Straße, parallel zur Stadtautobahn wieder. 2 Stunden fuhren wir bei teilweise heftigem Wind, dann war es genug. Das Abendessen kurz darauf war eine Enttäuschung. Den Salat aßen wir noch mit Genuss, die darauf folgende Suppe (ein undefinierbares Irgendwas aus Nudelbrei und riesigen Knochenstücken) verweigerten wir – ein Fehler, denn es gab nichts weiter. Erst nach einigen Diskussionen mit dem Rundfahrtleiter bekamen wir noch eine Portion Pasta. Satt und zufrieden ging es dann ins Bett. Wie würde es uns in Albanien ergehen?
Unsere Route
Unsere Route
1 Comments:
At 9:12 AM,
Anonym said…
Hallo Steve,
habe auf der Suche nach Infos dein Tagebuch gefunden. Liest sich super, warte gespannt auf den nächsten Bericht.
Hoffe es geht Euch gut.
Grüße an Daniel
w.gathof (Daniels Dad)
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