Steve's Trainingstagebuch

Dienstag, Oktober 31, 2006

Der Puls fährt Achterbahn

So ein ungleichmäßiges Training hatte ich schon lange nicht mehr. Das lag aber nicht an mir, sondern an meinen Begleitern. Korrekterweise muss man sagen Begleiter und Begleiterin. In der Ebene konnte ich schön im Wind mein GA1- Tempo fahren, am Berg ging es auch recht gemütlich hoch, auch wenn Katharina schwer zu atmen hatte. Ja, auch wenn man mehrfache Landesmeisterin ist, tritt man keine 250 Watt im GA1- Bereich. Allerdings fährt sie auch erst in der U17- Altersklasse. Da das Profil sehr wellig war, fiel der Puls bei den Abfahrten immer ziemlich ab, da ich hierbei auf meine Mitstreiter warten musste, die bergab scheinbar nicht so recht treten wollten. Naja, schließlich kamen wir doch irgendwann wieder an. Ich hatte zwar etwas länger geplant, hatte aber dann auch keine Lust mehr, noch eine Stunde ranzuhängen, zumal meine Kohlenhydratspeicher ohne Frühstück doch ziemlich leer waren.
Dafür bin ich am Nachmittag noch eine Runde gelaufen. War zwar sehr abenteuerlich im Dunkeln durch den Wald zu rennen, hat aber viel Spaß gemacht.
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Soll: 3-4h GA1 Rad
Ist: 2:54h GA1 Rad + 1:04h GA1 Lauf
Puls: 133/145 bpm

Montag, Oktober 30, 2006

Tag der kleinen Gänge

Es fiel mir heute ausgesprochen leicht hohe Frequenzen mit kleinen Gängen zu fahren. Dafür bin ich ja auch gestern ordentlich durch die Gegend gestampft. Nur der Puls war ziemlich hoch. Das lag entweder an der Vorbelastung* oder an der kurz vorher verschlugenen Tasse Müsli mit kalter Milch. Keine Ahnung, war aber schön. Ich muss mich nur noch dran gewöhnen bei schönsten Sonnenschein loszufahren und bei Mondlicht wieder zu kommen. Aber laut Wetterbericht dürfte das Tageslicht bald mein kleinestes Problem sein... :o(
*Thai Bo und eine Radtour zu fast allen Einkaufscentern in Chemnitz, um Plakate für die in Kürze stattfindende Hallenrad-WM zu verteilen
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Soll: 2h GA1
Ist: erfüllt + 45min Thai Bo/allg. Kräftigung
Puls: 141 bpm

Sonntag, Oktober 29, 2006

Herbststurm

Der Wind heute errinnerte mich stark an das Zeitfahren vor knapp 4 Wochen in Münster. Nur war es da noch etwas wärmer und trockener. Glücklicherweise passte ich die scheinbar einzige längere Trockenphase ab. Nach der intensiven Einheit am Freitag hatte ich erstaunlich gute Beine und setzte die gleich in Krafttraining. Bei dem Wind war sowieso nichts anderes möglich. Es war schon merkwürdig: bergab mit Gegenwind ging es bedeutend schwerer als berauf mit Rückenwind. Wenn es aber abwärts mit Rückwind ging, dann machte es eigentlich erst richtig Spaß :o), nur war das ja nicht Ziel des Trainings... .
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Soll: 1:30h KA1
Ist: 1:42h KA1, 2:20h gesamt
Puls: 134 bpm
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Eigentlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, beim Glauchauer Herbstlauf zu starten. Aber zum Einen goss es heute früh wie aus Eimern, sodass ich mein Bett vorzog und zum Anderen hatte ich mir die Woche mein Knie sehr schmerzhaft am MTB-Lenker gestoßen. Und mit einem dicken, schmerzenden Knie läuft es sich nun mal schlecht. Naja, wird ja nicht der letzte Lauf dieses Jahr gewesen sein.

Freitag, Oktober 27, 2006

Zur (Laktat)Kur im Wettinhain

Wie gestern angekündigt, fand die heutige Trainingseinheit offroad, also abseits der Straße statt. Und für einen Burgstädter Radverein gehört es sich, den Wettinhain rund um den Taurastein unsicher zu machen. Da für die meisten anderen Fahrer meines Vereins heute das Abschlusstraining für die beginnende Crosssaison war, traten sie auch ziemlich ordentlich in die Pedale. Die Wege waren meist gut befahrbar, nur das Laub verdeckte das ein oder andere Hinderniss, wie Steine und Wurzeln. Die Jungs und Mädels liesen mich meinen Puls bis auf 175 Schläge hochjagen und auch das Laktat dürfte so in etwa diesen Wert erreicht haben ;o) Aber das Gelände war wellig genug, dass es schnell wieder abgebaut werden konnte.
Wenn ich mal ein vernünftiges Rad hätte und nicht so ein 300 Mark-Möchtegern-Mountainbike, dann würde das ganze noch mehr Spaß machen. Aber ich will nicht meckern, die anderen auf ihren uralten Diamanträdern hatten mehr zu kämpfen (und zu leiden).
Vom Umfang war es heute wesentlich weniger als gestern, dafür war aber auch die Intensität deutlich höher.
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Soll: Intensives Fahrtspiel
Ist: 1:36h Intensives Fahrtspiel MTB
Puls: 140 bpm

Donnerstag, Oktober 26, 2006

Das erste Mal

Heute fiel zum ersten Mal in der neuen Saison die 100 Kilometer-Marke. War ganz nett, auch wenn der Wind zeitweise ziemlich böse bließ. Morgen werde ich dann mal aufs Mountainbike umsteigen. Die anderen aus meinem Verein bereiten sich auf die bevorstehende Crosssaison vor und da fahre ich einfach mal mit. Zum Crossen fehlt mir leider die Ausrüstung, aber das macht nichts. Ich lege mir lieber eine solide Grundlage für die neue Straßensaison. Was aber Spaß und Abwechslung keineswegs ausschließt.
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Soll: 3:30h GA1
Ist: 3:37h GA1
Puls: 139 bpm

Mittwoch, Oktober 25, 2006

Dunkelfahrt

Die heutige Trainingsfahrt fiel mal wieder unter die Kategorie "Abhaken und vergessen". Am Anfang war es ja noch ganz nett, zum ersten Mal seit 4 Tagen wieder auf dem Rad zu sitzen. Aber dann wurde es schnell dunkel und damit kalt. Das wars dann mit dem Vergnügen. Ich kam noch an einem ziemlich bösen Unfall vorbei, bei dem ein Auto mitten auf der Landstraße quer auf dem Dach lag. Polizei und Rettungskräfte waren aber schon vor Ort. Ja, die Nacht ist nicht unbedingt die beste Trainingszeit. Und so war ich doch ganz froh, als ich wieder daheim war.
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Ist: 1:30h GA1

Montag, Oktober 23, 2006

Unlust

Ich weiß nicht warum, aber ich habe es doch tatsächlich geschafft, den wohl letzten sonnig warmen Sonntag trainingstechnisch gegen die Wand zu fahren. Und wenn ich mir heute das Pisswetter anschaue, könnte ich mir gleich nochmal in den A.... beißen. Aber ich hatte gestern eine solche Trainingsunlust, wie lange nicht mehr. War die Feier am Samstag zu lang, das Lernen zu anstregend oder das Buch zu spannend? Keine Ahnung. Es ging jedenfalls nüscht.
Darum habe ich heute vorm Frühstück die angestaute Bewegungsenergie in Form eines einstündigen Laufes abgebaut. War sehr schön, obwohl es die erste Laufrunde seit über drei Wochen war.
Mal sehen, was heute noch so geht.
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EDIT: Nachdem ich eine anderthalbe Stunde quer durch die Stadt zur Uni hin und zurück geradelt bin und zwischendrin noch 45 Minuten Thai bo praktiziert habe, beende ich diesen Trainingstag erstmal.

Samstag, Oktober 21, 2006

Noch etwas mehr Technik

So, jetzt bin ich endlich mal in den Genuss gekommen, meinen neuen Trittfrequenzsensor auszuprobieren. Eigentlich habe ich ihn schon über eine Woche, allerdings ist er am Trainingsrad montiert. Und solange das Wetter schön war, habe ich die letzten Fahrten auf dem guten Wettkampfrad genoßen. Schließlich wird es bis April keine Frischluft mehr zu spüren bekommen.
Wie dem auch sei, Sensor war dran und ab ging der Peter. Zielzone war eine Kadenz zwischen 90 und 110 Umdrehungen pro Minute, was aber bei dem welligen Profil gar nicht so einfach zu erreichen war. (Um die Übersicht zu wahren, habe ich die Geschwindigkeit in der Grafik ausgeblendet). Und man glaubt es kaum: wenn man nicht mehr nach Geschwindigkeit und gefühlter Frequenz fährt, ist man gleich bissel langsamer. Dafür ist das Training effektiver und ich trainiere ja schließlich nach Zeit und nicht nach Kilometern. Da ist es völlig wurscht, ob ich in 3 Stunden 90 oder nur 75 Kilometer fahre.
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Soll: 3h GA1
Ist: 3:10h GA1
Puls: 139 bpm

Freitag, Oktober 20, 2006

Etwas verspätet...

... kommt der Bericht der letzten 2 Tage. Aber nach der Kombination Vorlesung - Training hatte ich abends keine Lust mehr was zu schreiben.
Mittwoch: Da war nur bissel lockeres rumrollen angesagt. Es ist sehr schön, wenn man nach einem Tag voller tödlich langweiliger Vorlesungen vom Fahrtwind wieder zum Leben erweckt wird. In Zukunft sollte ich aber etwas mehr anziehen, da es abends doch recht schnell kalt wird, sobald die Sonne weg ist. Vor allem die Füße wurden arg in Mitleidenschaft gezogen.
Soll: 2h GA1
Ist: erfüllt
Puls: 138 bpm

Donnerstag: Der Studientag ging nicht allzu lang, trotzdem kam ich erst spät von daheim weg. Außerdem hatte ich noch eine anderthalbe Stunde Selbstverteidigung- mir tun jetzt noch alle Knochen weh. Trainingsmäßig stand heute wieder Kraftausdauer auf dem Plan. Der Versuch, sich in den Windschatten eines LWK zu hängen, scheiterte leider. Für solche Intensitäten ist es doch noch etwas früh, denn mit 250 Watt kann man nun mal keine 60 fahren.
Soll: 90min KA1
Ist: 95min KA1
Puls: 138 bpm

Heute steige ich mal nicht aufs Rad, sondern werde ein paar allgemeine Kräftigungsübungen für den Oberkörper, sowie Bauch und Rücken durchführen. Die Beine haben mal Pause

Montag, Oktober 16, 2006

Es wird Herbst

Mit 7°C war heute heute früh der kälteste Trainingsbeginn seit April. Ich wurde zwar schnell warm, aber der Herbst bahnt sich nun mit aller Macht seinen Weg. Trotz der Kälte blieben meine Füße diesmal schön warm. Die Kombination Socken - Gefrierbeutel - Socken - Schuhe - Überschuhe ist zwar eigentlich für extremere Temperaturen gedacht, aber wenn man mal davon ausgeht, dass ich vor zwei Wochen noch kurzärmlig gefahren bin, dann ist dieser Temperatursturz schon als extrem anzusehen.
Trainingsmäßig stand heute die erste längere Grundlageneinheit auf dem Plan. Und an der Geschwindigkeit merkt man deutlich, dass nicht mehr Sommer ist. Zum einen hat die kalte Luft eine höhere Dichte und bietet damit einen größeren Luftwiderstand. Zum anderen lässt die den Puls ein Stück höher schlagen, denn bei der Kälte muss der Körper von innen nachheizen, was zusätzliche Energie kostet, was eben mit einer höheren Herzfrequenz kompensiert werden muss. Das alles hat zur Folge, dass ich eben nicht mehr mit einem 30er Schnitt über die Ebene düsen kann, sondern nur noch mit 29 ;o)
Im Anschluss an das Radtraining standen noch 45 min Thai Bo an. Das ist eine Art Fitnesstraining, das aus vielen verschiedenen Elementen der Kampfsportarten besteht. Macht einen Heidenspaß und für Bewegungsidioten, wie wir Radrennfahrer nun mal sind, koordinativ sehr förderlich.
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Soll: 3h GA1
Ist: 3:05h GA1 + 0:45h Thai Bo
Puls: 139

Sonntag, Oktober 15, 2006

Tour de Family - per Rad durch Chemnitztal

... das war der Name der von meinem Verein, dem RSC Sachsenblitz Burgstädt, organisierten Veranstaltung, einer Art RTF. Nur gab es diesmal nur 2 Strecken zur Auswahl: eine 30km Familienrunde und eine 60km "Powerrunde", auf die ich mich begab. Vom versprochenen wunderbaren Sonntagswetter war leider nichts zu sehen. Im Gegenteil: bei frischen 9°C und einer geschlossenen Wolkendecke war vorwinterliche Bekleidung angesagt.
Die ersten paar Kilometer fuhren wir mehr oder weniger als geschlossene Gruppe. In Örtchen Stein meinten aber ein paar Jungs, zum Saisonabschluss ihre Muskeln nochmal zeigen zu müssen und fuhren recht zügig den Berg hinauf. Für mich etwas zu zügig, da ich nicht unbedingt auf eine Wettkampfsimulation aus, sondern versuchte meinen GA1- Trainingsbereich zu halten. Naja, ich gönnte den Hobbyfahrern ihren Triumph, mal einen Amateur abgehängt zu haben und fuhr meine Runde allein weiter. War nicht schlimm, denn im Wintertraining zählen hohe Trittfrequenz und konstanter Puls mehr als Highspeed. Und das lässt sich nunmal am besten allein bewerkstelligen.
Nach knapp 2 Stunden kam ich wieder am Ausgangspunkt an und taute mich erstmal mit einem heißen Tee auf. Sehr angenehm. So langsam wird es doch Zeit für ein Paar wärmere Überschuhe und eine Jacke.
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Soll: 2h GA1
Ist: 2:15h GA1 (mit ein paar GA2 Einlagen)
Puls: 138 bpm

Samstag, Oktober 14, 2006

"7 Tage war der Steve jetzt krank, nun radelt er wieder - Gott sei Dank"

Gut, krank war ich nicht, aber mir ist nichts besseres zum dem Wilhelm Busch Zitat eingefallen. Nichtsdestotrotz war heute mein Trainingsauftakt zur Saison 2006/07. Nun sind sieben Tage Pause ja keine Welt, sodass ein großer Formverlust nicht zu befürchten war. Denn eine Form zu verlieren, dauert genauso lange, wie sie aufzubauen.
Eine längere Pause hätte mir zwar nicht geschadet, aber bei dem Wetter bleibt einem keine andere Wahl. Was soll ich bei schönstem Sonnenschein drin sitzen und mich zur Ruhe zwingen und wenn es in 2 Wochen stürmt und schneit meine erste Runde drehen? Wäre ja Quatsch.
Da die Ausdauer noch gut vorhanden ist, ging es heute mit einer kleinen Kraftausdauerrunde los. Also schön gemütlich den dicksten Gang drücken. Der Puls war zwar etwas hoch, aber das war nach der Ruhephase zu erwarten. In ein paar Tagen hat der sich wieder eingepegelt.
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Soll: 1,5h KA1
Ist: erfüllt
Puls: 139 bpm

Sonntag, Oktober 08, 2006

Ich mach Pause!

Ich habe mich jetzt doch entschlossen, erstmal ein paar Tage nicht aufs Rad zu steigen. Das Feuer, dass ich vor ein paar Tagen noch in mir gespürt habe, war wohl doch nur heiße Luft. Ich merke deutlich, dass die Motivation fehlt. Denn so einer, der sich im Oktober schon auf den April heiß macht, bin ich nun mal nicht. Den Sachsen3er habe ich auch sein gelassen. Bei den morgendlichen 5°C ist es im warmen Bett doch wesentlich angenehmer ;o).
Jetzt bleibt auch mal Zeit ein paar Reparaturen an der Ausrüstung vorzunehmen. So werde ich an meinem Trainingsrad mal auf 2fach umrüsten und auch mein MTB verdient es, Winterfein gemacht zu werden. Außerdem werde ich meine Lieblingsomi mit dem Nähen von ein Paar kaputten Sitzpolstern erfreuen.
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Zum Saisonabschluss sind hier mal noch ein paar Screenshots aus meinem Ecxel- Trainingstageguch (habe fast eine Woche für die Programmierung gebraucht). Mit meiner Trainingsdisziplin bin ich ganz zufrieden, da nur was ausgefallen ist, als ich krank war. Und selbst bei dem rechten Bild, wo der grüne Balken manchmal fehlt, heißt das nur, dass in der Woche nur Rollen- und kein Straßentraining möglich war.
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So, für die nächsten ein bis zwei Wochen gibt es hier nichts neues. Sobald es aber mit neuer Kraft ins Wintertraining geht, melde ich mich wieder.

Freitag, Oktober 06, 2006

Bei so einem Wetter kann es einem echt vergehen!

Also ich glaub', jetzt ist der Herbst wohl endgültig angekommen. Nass, kalt, windig- so richtig ekliges Herbstwetter. Aber ich musste heute mal wieder auf die Straße- und bereute es bei den geschilderten Wetterbedingungen beinahe. Der Wind bließ teilweise richtig böse von vorn und drückte mich in der Ebene(!) auf 20km/h runter. Doch etwas ungewohnt für mich. Da fragt man sich echt, "Warum tust du dir das an?" Vielleicht ist eine schöpferische Pause doch keine ganz schlechte Idee... .

Donnerstag, Oktober 05, 2006

Saisonende(?)

So, jetzt haben wir Oktober und die Radsaison ist vorbei. Schade, von mir aus könnte jetzt auch erst April sein. Denn jetzt, wo der Knoten endlich geplatzt ist, wird Winter. Naja, auch den kann man ganz nett verbringen. Ob ich aber eine mehrwöchige Trainingspause einlege, weiß ich noch nicht, so richtig Lust habe ich eigentlich nicht. Und erschöpft bin ich eigentlich auch nicht, dass mein Körper sie bräuchte. Ganz im Gegenteil: ich würde am liebsten noch ein paar Rennen fahren... .
Es ist schon komisch: letztes Jahr war ich nach 8000km im September und einer Handvoll Hobbyrennen total fertig und ausgebrannt. Dieses Jahr bin ich im Oktober bei Kilometer 12000 noch richtig heiß. Was doch ein mit Disziplin durchgeführtes und mit Verstand geplantes Training so alles bewirken. Nächstes Jahr werde ich versuchen den Sprung in die B-Klasse zu schaffen und vielleicht auch an ein oder zwei Rundfahrten teilnehmen. Wenn ich gut durch den Winter komme, möglicherweise auch schon im Februar an der "Challenge Calabria". Aber bis dahin ist es noch laaaaange hin.
Da für den Sonntag schönes Wetter angekündigt ist, werde ich wohl noch den Sachsen3er mitnehmen. Eine schöne 150km-Tour von Olbernhau zum Fichtelberg und zurück. Wenn ich dann noch Lust hab, nehme ich vielleicht noch die zweite Häfte der Tour nach Altenberg und wieder zurück nach Olbernhau in Angriff, was dann quasi 280km wären. Aber wohl eher nicht, schließlich fängt ja am Montag der Ernst des Lebens wieder an.

Ach ja, ich habe noch ein Bild von meinem Zielsprint gefunden:

Ich bin der Kerl vorne rechts, der gleich den A-Amateur links hauchdünn schlägt

Mittwoch, Oktober 04, 2006

IDHM Rennrad in Münster

Zum ersten Mal nahm ich an den Internationalen Deutschen Hochschulmeisterschaften in Münster teil. Der Wettbewerb bestand aus 2 Wettbewerben: einem Einzelzeitfahren am 2.10. und ein längeres Straßenrennen im Rahmen des Münsterland-Giro am nächsten Tag.

Der Sonntag
Nachdem ich mich fast 6 Stunden und über 500km durch das Autobahnwooling quer durch Deutschland gekämpft hatte, kam ich gegen 20 Uhr in Münster an. Es ist zwar gar nicht so einfach sich im Dunkeln in einer völlig fremden Stadt zu orientieren, aber ich fand die Turnhalle, in der ich die nächsten 2 Nächte übernachten wollte auf Anhieb. Dort angekommen, blieb eigentlich nicht mehr viel zu tun, außer Luftmatraze und Schlafsack herrichten, ne Kleinigkeit essen (hab mir extra leckeren Reiskuchen gebacken) und sich schlafen zu legen.

Der Montag
Der Morgen begann sehr entspannt mit einem leckeren Frühstück in der Mensa, dass ich bis halb elf zelebrierte. Dann stand ein entspannter 20minütiger Fussmarsch zur Schlossuniversität Münster an, wo die Akkreditierung war. Von oben betrachtet, ist der zugehörige Schlossgarten ein kleines Meisterwerk:

Nachdem ich fast eine halbe Stunde warten musste, bis die 10 Mann vor mir abgefertigt waren, ging ich wieder zurück zur Turnhalle, stieg in mein Auto und fuhr nach Laer, einer kleinen Gemeinde nicht weit von Münster entfernt, wo das Zeitfahren stattfinden sollte. Da ich schon gegen 12 vor Ort war und so noch fast dreieinhalb Stunden Zeit hatte, konnte ich in aller Ruhe die Strecke ab- und mich warmfahren. Die Runde war fast durchgehend flach, von ein paar saften Steigungen mal abgesehen. Nur der Wind war echt brutal; gut es wurde an dem Tag ja auch vor "stürmischen Orkanböen" gewarnt. Zum Glück blieb es aber trocken.
Um 15:22 Uhr war dann Start für mich. Ich war wohl fast der Einzige, der mit seinem normalen Straßenrad ins Rennen ging, die meisten hatten richtig gute Zeitfahrmaschinen. Der aerodynamische Vorteil dieser Räder dürfte sich bei diesen Bedingung wohl verdoppelt haben.
Ich stand also oben auf der Rampe und wartete auf das Startsignal. Weil wir schon 15min vorher am Start sein mussten, war ich natürlich schon wieder ziemlich ausgekühlt, trotzdem jagte ich schon nach 40 Sekunden mit Tempo 50 aus Laer hinaus auf die Strecke. Dort relativierte der Wind dann wieder die Geschwindigkeit und ich fuhr nur noch nach Puls. Einige Fahrer konnte ich überholen, allerdings hatte die schon die zweite Runde in den Beinen und waren nicht mehr ganz so frisch. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich den direkt vor mir gestarteten Fahrer eingeholt hatte, da waren noch etwa 10km zu fahren. Und so langsam begann ich das Tempo zu forcieren. Den letzten Kilometer gab ich dann nochmal alles und raste über die Ziellinie. Ich war zwar für den Moment kaputt, aber längst nicht so fertig, wie ich es eigentlich sein wollte. Was war mein Fehler? Ich viel viel zu sachte gefahren. Zwischen 85 und 90% der max. Herzfrequenz ist für ein Zeitfahren einfach zu wenig. Ich hatte am Ende noch zuviele Reserven. Beim nächsten Mal wird der Zielbereich zwischen 90 und 95% liegen, sodass ich mit 100% durchs Ziel fahren kann. Wie sagte meine Trainerin doch: "Beim Zeitfahren sind die am schnellsten, die von Anfang an alles geben." Jaja, hätt' ich nur auf sie gehört. Da wären bestimmt 1,5 Minuten drin gewesen, mit Aerorad noch etwas mehr. So aber lag ich mit meiner 37:53min nur auf dem 35. Platz. Aber gut, das war mein erstes Zeitfahren, beim nächsten Mal wirds besser. Der Sieger ist übrigens einen 46,5er Schnitt gefahren- einfach Wahnsinn bei diesen Bedigungen. Aber ich muss mich nicht schämen: die meisten vor mir platzierten sind A- Amateure.
Der Rest des Tages verging schnell. Nach einem ausgiebigen Ausfahren, wurde geduscht, ein Recovery- Drink getrunken und wieder zurück nach Münster gefahren. Dort stieg am Abend eine sehr gemütliche Pasta- Party, die aber aufgrund der allgemeinen Müdigkeit bereits gegen 22 Uhr zuende war.


Der Dienstag
Heute hieß es zeitig aufstehen, denn bereits um 9:25 Uhr war für uns der Start zum 90km Straßenrennen. Wir Studenten starteten 5min vor dem Hauptfeld des großen Jedermannrennens. Um 6 Uhr packte ich in aller Ruhe meine Sachen zusammen und ging zum Frühstück. Mir ist es wichtig, spätestens 2,5h Stunden vor dem Rennen nichts mehr zu Essen, sonst rebelliert mein Magen. Die Erfahrung habe ich diese Saison schon mehrmals gemacht, vor allem auch mit Milch. Aber seitdem ich meine Ernährung umgestellt habe (und früh keine Milch mehr trinke) ist es viel besser geworden.
Dann machte ich mich langsam für Rennen fertig und fuhr mich bissel war. Das war wichtig, denn es war ziemlich frisch. Zum ersten Mal dieses Jahr startete ich ein Rennen mit Armlingen. Das will schon was heißen! Für die Knie mussten eine Schicht Melkfett reichen. Da ich mein Warmup etwas verlängerte, blieb mir nur ein Platz im hinteren Teil der Startaufstellung. Bei 180 Startern doch ein Nachteil, zumal es gleich abging, wie die Feuerwehr. Mit Tempo 50 quer durch Münster, immer dem Führungsfahrzeug hinterher. Eigentlich hatte es geheißen, dass das Rennen neutralisiert ist, solange das Führungsauto die Warnblinker noch aktiviert hat. Darum beginnt meine Aufzeichnung auch erst etwas später, denn die Blinker blieben die ganzen 90km an, sodass ich dann einfach mal so auf den Knopf gedrückt habe.
Wir fuhren in einem recht zügigen Tempo. Die ersten Nicht- Radsportler im Feld liesen schon bald abreisen, der Wind tat sein übriges. Bei dem hohen Tempo war es auch fast unmöglich im Feld nach ganz vorn zu fahren, sodass ich bei manchen Tempoverschärfungen im hinteren Teil mit einer Gruppe zurück fiel und wir uns erst mühsam wieder rankämpfen mussten. Nach etwa der Häfte der Strecke setzte ein leichter Nieselregen ein und auch die Hügel wurden mehr uns vor allem steiler. Unsere Gruppe hatte sich fast wieder bis ans Hauptfeld (oder was davon noch übrig war) herangekämpft, als es eine ziemlich steile Rampe hinaufging, wo unsere Gruppe im Nu zerfiel und ich, als guter sächsischer Bergfahrer plötzlich allein war. Mein Vorsprung wuchs schnell und ich versuchte alleine zur nächsten Gruppe aufzuschließen, was mir nicht so recht gelang. Pro Kilometer nahm ich ihnen vielleicht 50 Meter ab. Zu wenig bei 400m Vorsprung, zumal es doch recht anstregend ist, allein im Wind zu fahren. Nach einer Weile schloss aber die Gruppe von hinten wieder auf, zusammen mit einem gestürtzten Fahrer, der gleich nach dem Zusammenschluss das Tempo mächtig forcierte und davonzog. Im Windschatten folgte ich ihm als Einziger- eine gute Entscheidung. Wir 2 fuhren schnell einen guten Vorsprung heraus und harmonierten als Team ganz gut, zumal sich uns auch noch ein weiterer von uns eingeholter Fahrer anschloss. Erst als unsere Gruppe größer wurde, lief es nicht mehr rund. Auf den letzten 10km wollte keiner mehr in den Wind und Tempo machen. Von 8 Leuten in der Grupp wechselten sich nur 3 Leute an der Spitze ab. Furchtbar! Wer nicht mehr kann soll ganz aussteigen, aber nicht lutschen und das Tempo verschleppen. Irgendwann waren wir wieder in Münster und es wurde in der Innenstadt recht kurvig. Bei einer Linkskurve hätte ich fast den Anschluss verloren, als ich eine Verkehrsinsel außen und nicht innen umfuhr. Aber ein kurver Antritt brachte mich schnell wieder heran. Langsam begann die heiße Phase und wir fragten uns, wie weit es wohl noch sein würde. Plötzlich tauchte die 500 Meter- Marke auf und ich schaltete in den größten Gang, um auf alles vorbereitet zu sein. Dann ging ein Fahrer und ich folgte ihm. Knapp hinter uns der Rest der Gruppe. Wieder eine leichte Kurve... noch 200 Meter... Rad an Rad fuhren wir nebeneinander her, jeder an seinem Limit, die Beine total sauer, es war nicht abzusehen, wer den Sprint gewinnen würde, obwohl es um nichts mehr ging... noch 50 Meter... ich ging nochmal aus dem Sattel, nahm alle Kraft zusammen und fuhr mit 10cm Vorsprung unter dem Jubel der Zuschauer als "Erster" über die Ziellinie. Geil, mein erster Zielsprint und ich habe ihn gewonnen und das gegen einen A-Fahrer! In der Endabrechnung bin ich mit einer Zeit von 2:12:54h auf Platz 37 gelandet. In der abschließenden Gesamtwertung der beiden Rennen belegte ich Rang 33. Gar nicht so schlecht, auch wenn wie immer mehr möglich gewesen wäre.
Nach dem Rennen irrte ich noch 20 Minuten durch Münster, weil ich mir dummerweise den Weg zur Turnhalle nicht gemerkt hatte, packte meine Sachen zusammen und fuhr heim. Ich brachte zwar eine Stunde, um nur aus Münster herauszukommen, denn die Straßen waren wegen des Rennen gesperrte, fuhr auch noch auf die falsche Autobahn, bin aber trotzdem gegen 18:15 Uhr wieder wohlbehalten in Chemnitz angekommen.
FAZIT: Eine rundum gelungene Veranstaltung, ich freue mich schon auf die dritte Auflage der IDHM Rennrad.