Steve's Trainingstagebuch

Samstag, Juni 24, 2006

"Ressourcen des olympischen Erfolgs"

Trainingstechnisch gibt es heute nichts zu berichten, da ich mir heute extra habe frei geben lassen. Und so habe ich auch von heute früh halb 10 bis heute abend dreiviertel neun geackert. Und das an einem Samstag! Soviel arbeite ich nicht mal unter der Woche. Bin jetzt auch bissel geschafft.
Naja, ich möchte aber mal noch was anderes loswerden. Am vergangenen Donnerstag hielt Prof. Helmut Digel einen Gastvortrag an unserer Uni unter dem o.g. Titel. Er hat in einen äußerst umfangreichen Studie die Hochleistungssportsysteme von Deutschland und sieben anderen führenden Nationen miteinander verglichen und dabei erstaunliches herausgefunden. Fazit: so wie es jetzt bei uns aussieht, sind wir zum Scheitern verurteilt. Wir haben kein Talentsichtungssystem, der Hochleistungssport ist bei uns weder gesellschaftlich noch wirtschaftlich gesichert (wir sind die einzige Nation, bei der der HLS noch im Militär verankert ist), unsere Trainer erfahren zu wenig Anerkennung (Verdienst: 300€/ Monat) und sich unzureichend qualifiziert (keine akademische Ausbildung) und noch viele andere Unzulänglichkeiten. Da sind uns die anderen Länder weit vorraus (F, USA, GB, AUS, CAN, RUS, CHINA). Und das paradoxe ist: deren gut funktionierende Systeme hatten alle das Sportsystem der DDR als Ausgangspunkt, welches eigentlich als DAS ideale System gilt. Nur die BRD hat es nicht geschafft umzustellen; das wird sich nach Meinung von Herrn Digel auch nach der Gründung des DOSB nicht ändern.
Und noch eine Sache ist wichtig: die wissenschaftliche Trainingsplanung und -auswertung ist heute nicht mehr wegzudenken. Zumindest in diesem Punkt bin ich Deutschland weit vorraus :o).

1 Comments:

  • At 2:52 AM, Blogger Oliver said…

    Hi,

    naja, also DDR-System vs. heute: Ist immer eine Frage der Prioritätensetzung. Sport ist sicherlich wichtig, aber die BRD tut auch nicht schlecht daran, das Geld eher in Wirtschaft und Bildung zu stecken. Die DDR war ja eher so erfolgreich, weil sie aus ideologischen Propagandagründen unverhältnismäßig viel Geld in den Sport gesteckt hat. Zudem war es auch nicht jedem frei gestellt, das zu machen, was er wollte (da wärst Du vielleicht heute noch Schwimmer statt Radler).
    Das heißt natürlich nicht, dass es nicht trotzdem Punkte gibt, die man von früher noch übernehmen kann...

    just my two cents
    elGordoAsterisco

     

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