Mit großem Unb

ehagen dachte ich an die beiden Rennen "Rund um Großwaltersdorf" und das Chemnitzer Kriterium des vergangenen Jahres zurück. Damals stieg ich nach 22 bzw. 12 Minuten vom Rad. Aber der Steve von vorigem Jahr lässt sich überhaupt nicht mit dem Steve von diesem Jahr vergleichen, zumal der Austragungsmodus etwas verändert worden war: bei
"Rund um Großwaltersdorf" (30x3km) bekamen wir C-Fahrer 2 Minuten Vorsprung vor den KT/A/B- Fahrern. Eigentlich hate ich gehofft, dass wir einen möglichst großen Vorsprung rausfahren könnten, um das Rennen lange offen zu halten. Aber leider stand ich mit diesem Vorhaben ziemlich alleine da. Und so schlossen sich nach nur 6 Runden beide Felder zusammen. Ab da an wurde es ein Radrennen: unentwegt gingen im steilsten Stück Attacken, die aber zunächst pariert werden konnten. Erst gegen Hälfte des Rennen, riss das Feld auseinander. Und ich, der gerade eine kleine Schwächephase hatte, fand mich leider in der Verfolgergruppe wieder. Wir gaben zwar alles, aber es reichte nicht. Der Berg wurde immer steiler und der Gegenwind immer stärker. Glücklicherweise fielen von vorn noch ein paar Fahrer zurück, die unsere Gruppe verstärkten. In der vorletzten Runde ging noch ein Fahrer aus meiner Gruppe und ich setzte nach. Ich brauchte fast 2km um ihn einzuholen. Endlich hatte ich ihn- wir waren genau im steilsten Stück. Das Verfolgerfeld kam heran und zog spielend am mir vorbei. Ich hatte da, nach der langen Verfolgung, nichts entgegen zu setzten. Auf der Kuppe sammelte ich mich nochmal kurz und nach dann die Verfolgung auf. Es gelang mir auch tatsächlich, ihnen noch ein beträchtliches Stück ihres Vorsprung aufzuholen. Am Ende waren es aber dann doch 30 Meter zuviel, sodass mir noch ein
16. Platz blieb. Mannomann, war ich fertig. Das war mal ein richtig hartes Rennen. Dann galt es schnell die Glykogenspeicher wieder aufzufüllen und sich auszufahren. Morgen sollte es schließlich weiter gehen.
----------------------------------------
Sonntag:
Wobei: das mit dem gehen war am Sonntagmorgen gar nicht so einfach. Die Beine waren bleischwer und ich überlegte ernsthaft, auf meinen Start zu verzichten. Aber irgendwie lies mein Ego das nicht zu, zumal ich nichts zu verlieren hatte. Wegen der Nähe zum Startort fuhr ich gleich mit dem Rad hin, auch um gleich mal die Beine zu testen. Leider wurden die nicht wirklich besser. Trotzdem holte ich mir meine Nummer ab und stellte mich an die Startlinie. Das Fahrerfeld war heute noch etwas prominenter besetzt als gestern: neben Rene Birkenfeld (deutscher Crossmeister), trat auch noch mein ehemaliger Kommilitone Matt

hias Friedemann (Lamonta) an. Ansonsten waren die Gesichter größtenteils die gleichen, wie schon in Großwaltersdorf.
55 Runden (60,5km) galt es zu absolvieren und ich hoffte einen Großteil davon mithalten zu können, wenn nicht, dann eben nicht.
Vom Start weg ging es mit hohem Tempo los, immer wieder gab es kurze, aber nur halbherzige Attacken, sodass niemand entscheidend weg kam. Lediglich in den Wertungsrunden wurde das Tempo nochmals angezogen, sodass es vor allem auf der Gegengeraden bei ordentlichen Gegenwind wichtig war, das Hinterrad zu halten. Ging es dann aber mal wieder etwas ruhiger zur Sache, konnte man ohne großen Aufwand im Feld nach vorn fahren und ein paar im Spurt verlorene Plätze wieder gutmachen. Kurz vor Schluss attackierten nochmal 2 Mann und da ich gut positioniert war, fuhr ich zu ihnen auf, aber das Feld war schon wieder dran. Pech gehabt. Für mehr reichten meine Beine einfach nicht. Im Gegenteil: ich musste nach dem Spurt aufpassen nicht den Anschluss zu verlieren, denn in der nächsten Runde stand eine Prämie an. Mit viel Laktat in den Beinen klappte das aber ganz ordentlich. In den letzten drei Runden wurde nochmal ordentlich Tempo gebolzt und ich fuhr möglichst weit vorn. Die kleine Spitzengruppe, die sich in der vorletzten Kurve abgesetzt hatte holte ich zwar nicht mehr ein, aber ich rollte zumindest als 9. über die Ziellinie. Da ich aber keine Punkte hatte, stand dann am Ende Platz 15 für mich. Dafür, dass ich nicht starten wollte, gar nicht so schlecht. Jetzt heißt es aber erstmal ausruhen.