Steve's Trainingstagebuch

Mittwoch, Juli 04, 2007

Landesjugendspiele in Dresden

Als amtierender sächsicher Einzelzeitfahrvizevizemeister, ging ich beim Kriterium in Dresden an den Start, das im Rahmen der Landesjugendspiele statt fand. Obwohl die Budapester Straße als Rennstrecke herhalten musste, waren Zuschauer- als auch Fahrerbeteiligung äußerst mau. Dem schloss sich die Rennorganisation an, die es nicht mal fertig brachte, einen Rennsprecher zu stellen. Naja, mit 20 Minuten Verspätung fiel der Startschuss für knapp 40 Fahrer. Die erste Runde war noch ganz piano - es galt im Fahrerfeld erstmal die Strecke kennenzulernen, auch wenn die nicht allzu anspruchsvoll war: einen Kilometer hin, Wende, einen Kilometer zurück und wieder eine Wende. Wetter und Straße waren gut und auch die Wenden waren vernünftig zu fahren.
Nach der ersten Runde ging es dann aber richtig los: die ersten Attacken, natürlich von den Dresdnern, die bei ihrem Heimspiel unbedingt gewinnen wollten und fast die Hälfte des Feldes ausmachten. Aber das Feld lies keinen Weg, auch mich nicht, obwohl ich es des Öfteren versuchte: sobald man antrat, hatte man sofort einen Schwarm Dresdner am Hinterrad und wenn man sich verausgabt aus der Führung verabschiedete, nahmen sie die Beine hoch. Ich so einer Situation, wo ich mich erstmal wieder sammeln musste, gelang es dann auch 3 Elbestädtern sich zu lösen. Die anderen setzten nicht nach, da die Vereinskameraden der Flüchtigen an der Spitze sofort das Tempo rausnahmen. Damit war die Sache eigentlich gelaufen. Der Vorsprung der Ausreißer wurde immer größer und wir anderen stritten uns um den noch zu holenden Wertungspunkt. Ich hielt zwar auch immer mit rein, letztendlich aber erfolglos. Zum guten Sprinter fehlt mir einfach noch ein ganzes Stück. Es folgte ein Abschnitt, in dem die Angriffe etwas weniger wurden, bevor es gegen Ende hin wieder hektischer wurde. Da hätte es dann auch fast nochmal geklappt mit einer Gruppe zu gehen. Das Tempo war sehr hoch und die Dresdner waren mit nur einem Mann in der Spitze vertreten. Davor und dahinter nur Fahrer aus anderen Vereinen, die aber nur halbherzig attackierten. Meinen richtigen Vorstoß ging keiner mit und alleine hatte die Sache keinen Sinn, sodass ich die Beine wieder hoch nahm. Es waren dann noch anderthalb Runden zu fahren, als sich eine ähnliche Situation, wie in Burgstädt einstellte: ein richtig hart gefahrener Ausreißversuch. Da ich gut positioniert war, stiefelte ich sofort hinterher. Ich brauchte zwar fast den gesamten Kilometer (und das gegen den Wind) um ihn zu stellen - aber es war umsonst. Das Feld war schon wieder zu nah dran. Die Situation war dann für mich nicht ganz einfach: die letzte Runde brach an und ich hatte mich soeben stark verausgabt. Zum Glück für mich begann das taktieren und das Tempo wurde etwas rausgenommen. So hatte ich noch ein paar Meter zum Regenerieren. Dann kam die letzte Wende und ab da an, ging die Post voll ab: schon den kurzen Anstieg hinauf wurde gebolzt, was das Zeug hielt. Dann formierte sich der Sprinterzug, in dem auch ich mich relativ weit vorne wiederfand. Das hohe Tempo konnte ich zwar halten, aber mit dem Sprinten klappte es wieder nicht so ganz. Ich rollte zwar gut platziert über die Ziellinie, aber das war eine Sache ohne jeglichen Wert, da ich noch immer ohne Punkte war. So reichte es nach 63km nur zu Platz 13: immerhin bestplatzierter ohne Punkte.