Kriterium um den "Preis der Stadt Burgstädt"
Nach dem total verkorksten Rennen in Gera hatte ich mir für mein Heimrennen in Burgstädt ein ganzes Stück mehr vorgenommen. Umfangsmäßig war die vergangene Woche nicht so wahnsinnig fordernd, dafür waren einige recht knackige Einheiten dabei. Ich war also ganz gut für die Aufgabe vorbereitet, meinen Verein als Gastgeber würdig zu vertreten.
Für 13 Uhr war der Start angesetzt, rund eineinhalb Stunden vorher verlies ich bei einer Bullenhitze das kühle Heim und rollte mich gute 25 Kilometer mit einem EB-Intervall ei
n. Mit Startnummer Eins stellte ich mich danach mit etwa 50 anderen Fahrern an die Startlinie. Und dann ging es los, wie immer recht zügig. Die ersten Runden galt es einfach nur dran zu bleiben und zu warten, bis das Tempo etwas abflacht. Das geschah auch, aber erst als sich eine 6 Mann Gruppe verabschiedet hatte. Das passt mir aber eigentlich überhaupt nicht, denn heute wollte und musste ich mal ein Wörtchen über den Rennausgang mitreden. Aber bis zu diesem Zeitpunkt war einfach kein Durchkommen zur Spitze. Die Gruppe war also weg und ich setzte mich von nun an an die Spitze des Hauptfeldes und bestimmte das Tempo mit. Es gab zahlreiche Attacken zu kontern, aber so richtig gelang es mir zunächst nicht, mich abzusetzten. Ein paar Runden und herzhafte Angriffe später klappte es dann schließlich doch, wenn auch nicht so wie gewünscht: unsere Gruppe bestand aus etwa 15 Fahrern, von denen aber nur 7 Mann ernsthaft durch die Führung gingen. Die anderen lutschten einfach nur parasitär, was mich ziemlich aufregte. 15 Runden vor Schluss wurde für unsere Gruppe eine Geldprämie ausgerufen und ich, schön weit vorne fahrend, machte mir da schon einge Hoffnungen. An vierter Stelle bog ich zum Start/Ziel- Anstieg ab. Die ersten beiden setzten sich irgendwie gegenseitig schachmatt, sodass ich voll am Hinterrad des Führenden ziehen konnte. Er hatte zwar einige Meter Vorsprung, der aber immer weiter schwand, je näher wir der Ziellinie kamen. Und als wir diese überquerten hatte ich ihn- ich hatte zum ersten Mal einen Zwischenspurt gewonnen. Die Entscheidung war zwar sehr knapp, aber wenn der WA der eigene Vereinpräsident ist, sind solche Entscheidungen recht eindeutig ;o)

Die wilde Rundenhatz ging also weiter, bis wir 8 Runden vor Schluss zur neuen Spitzengruppe erklärt wurden - die bisherige hatte das Feld eingeholt und war in ihm aufgegangen. Fortan lag das Augenmerk also auf uns, vor allem auf mir, denn als Lokalmatador wurde ich vom Rennsprecher des Öfteren überschwenglich erwähnt. In Runde 6 gab es eine Punktewertung, die ich aber völlig verpennte und mich nur über den plötzlichen Spurt der Anderen und die zuzufahrende Lücke wunderte. Wären die sich dann einig gewesen und weitergefahren, hätte ich keine Chance gehabt. Dann brach Runde 58 (von 60) an und kurz nach der Zielpassage attackierte ein Dresdner. Sofort runterschaltend stiefelte ich hinterher. Aus den Augenwinkeln bekam ich noch mit, dass die anderen nicht so recht wussten, wer denn jetzt hinterherfährt, was für uns beide ein sehr glückliche Umstand war. Denn unser Vorsprung wuchs schlagartig an. Wir zogen voll durch, mit aller Kraft, die einem nach so einen harten Rennen noch geblieben ist. Die letzte Zieldurchfahrt, der Sprecher völlig aus dem Häusschen, meine Vereinskameraden auch, eine Linkskurve, noch eine und dann die langegezogene Kurve. Ein kurzer Blick zurück, aber da kam niemand. Sollte es mir wirklich vergönnt sein, bei meinem Heimrennen als erster über die Ziellinie zu fahren? Nein, leider nicht. Im finalen Anstieg hatte ich einen etwas zu großen Gang aufgelegt, sodass ich wertvolle Sekunden der Beschleunigung gegenüber meinem Gegner, der mich aus dem Windschatten heraus übersprintete, verlor. Aber ich kann dennoch hochzufrieden sein, denn der Spurt brachte mir Platz 8, 6 Punkte und ganze 40 Euro Prämie ein. Das kann sich doch mal sehen lassen. So kann es weiter gehen.
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