Steve's Trainingstagebuch

Sonntag, Mai 13, 2007

Oberguriger Straßenpreis

Vor einem Jahr machte ich mich schon mal auf nach Obergurig, einem kleinen Ort südlich von Bautzen. Damals aber verhinderte eine Virusinfektion meinen Start. Heute aber fühlte ich mich gut und nach meinem guten Abschneiden letzten Sonntag rechnete ich mir schon eine gute Platzierung aus, auch wenn mir bis Sonntag früh schon reichlich 500 harte Trainingskilometer in den Beinen steckten (seit Montag).
Die erste Hiobsbotschaft kam bereits kurz vor dem Start, denn da wurde beschlossen, dass Männer-C-Rennen (also ich) mit den KT/A/B- Leuten zusammenzulegen. Wir bekamen zwar 90 Sekunden Vorsprung, aber nach 6 der 12 zu absolvierenden Runden hatten sie uns eingeholt. Bis zum diesem Zeitpunkt war es ein recht kurzweiliges Rennen. Es gab zahlreiche Attacken und Tempoverschärfungen, aber das Profil war zu wenig selektiv, als das da was bei hätte rausspringen können. Alle Versuche waren nach spätestens einer Runde beendet. Nach dem erwähnten Zusammenschluss nahmen die Attacken nochmal zu und irgendwann gelang es einem Dresdner Fahrer zu entkommen. Das klappte aber nur, weil seine zahlenmäßig recht große Mannschaft in diesem Moment die Führung des Feldes inne hatte und sofort das Tempo rausnahm, um ein Nachspringen zu unterbinden. Am Ende des Rennens hatte er dann auch über eine Minute Vorsprung. Das Rennen war also entschieden, trotzdem galt es noch die restlichen Plätze zu belegen. Ich positionierte mich also in der letzten Runde in der Spitze des Feldes, um keinen Angriff zu verpassen. Anderthalb Kilometer vorm Ziel stand noch ein kurzer, giftiger Hügel im Weg, den ich Anschlag fahrend an vorderster Stelle erklomm. Neben mir spurtete ein A-Fahrer hoch - er konnte auch nicht schneller. Dann ging es in die letzte Abfahrt und ich schaltete runter. Dummerweise zu weit runter, denn dem plötzlichen Antritt der Fahrer, die nun aus meinem Windschatten hervorschossen konnte ich nicht mehr folgen. Da hatte ich mich aber gründlich verspekuliert. Fast eine Runde alles gegeben, nur um dann wenige Meter vorm ausgekontert zu werden. Naja, es gab dann noch eine letzte Kurve und dann der Schlussspurt, den ich aber auch nicht mehr voll fuhr. Zuviele Körner hatte ich unterwegs liegen lassen. Auf Platz 21 kam ich ins Ziel und war doch sichtlich angefressen. Da war viel mehr drin gewesen, aber um ein Rennen von vorn fahrend zu gewinnen fehlt es mir doch noch etwas. Schade.
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Ist: 83km, 2:07h, 39er Schnitt
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Damit lege ich die mit 630 Kilometern (21h) umfangreichste Trainingswoche ad acta. Nächste Woche wird es nur etwa die Hälfte werden - Erholung ist angesagt, bevor mich übernächste Woche die wohl größte sportliche Herausforderung meiner bisherigen Radsportkarriere erwartet: die Memorial Dan Racasan, eine 4tägige Landesrundfahrt in Rumänien. Ich habe keine Ahnung, was da auf mich zukommt, denke aber dass ich fast 10000 vorbereitenden Kilometern auf der sicheren Seite bin. Andermal mehr dazu.