"Rund um die Landeskrone"
Es stand das Rundstreckenrennen "Rund um die Landeskrone" im Rahmen der Frauen- Bundesliga auf dem Plan. Sonntag früh gegen sieben machte ich mich also auf dem Weg nach Görlitz.
Nach knapp 2 Stunden Fahrt war ich natürlich viel zu zeitig da. Aber das sicherte mir einen guten Parkplatz einen ruhigen Beginn. Zum Aufwärmen fuhr ich dann gleich mal die Strecke ab - so dachte ich zumindest. Denn ich war nach einer viertel Stunde schon wieder da und freute mich über das ebene Profil.

Um 12 Uhr fiel dann der Startschuss und ich reihte mich mal wieder am Ende des Feldes ein. Der Beginn war sehr ruhig und angenehm, doch dann wurde es hüglig - der Teil, den ich vorhin übersehen hatte. Nach 10 Minuten kamen wir dann schon zur rennentscheidenten Stelle: eine rasante 60km/h Abfahrt mit anschließender Haarnadelkurve und einem erwähnenswerten Gegenanstieg, wo einen der äußerst heftige Gegenwind kaum hochfahren lassen wollte. Da gab es dann gleich mal den berühmten Ziehharmonika-Effekt zu bestaunen: Erst bremst sich alles auf und dann fährt es sich gleich wieder auseinander.
Da ich dummerweise am Ende des Feldes war, konnte ich dem hohem Tempo des Feldes am Anstieg nicht folgen und die Lücke, die einige Fahrer haben aufreißen lassen, wuchs immer mehr. Zwar sammelte ich einige Mitstreiter ein, aber irgendwie hatten die keine Lust an das Feld wieder heranzufahren. Ganz im Gegensatz zu mir, der das Rennen nach 15 min nicht schon verlieren wollte. Aber dem dem Wind geht es alleine nicht und so musste ich mich mit den "Unwilligen" abfinden. Die Lücke wuchs auch gleich hoffnungslos an. Runde um Runde fuhren wir in der kleinen Gruppe, aus der immer mal ein Fahrer abfiel und ein anderer hinzukam. Aber so richtig funktionieren tat es überhaupt nicht. Da half auch mein Wutausbruch nichts: wenn man nicht durch deutliche Zeichen die anderen darauf hinwies auch mal im Wind zu fahren, hätten die einen sonst verrecken lassen; Keinerlei Ambitionen auf einen sportlichen Erfolg. Furchtbar sowas! Und wenn sie dann mal ihre Nase in den Wind steckten, dann fuhren sie so langsam, dass ich nebenher alleine noch schneller war, als die Gruppe. Ich war eindeutig der Stärkste, das merkte ich an jedem noch so kleinen Hügel, aber es half mir nicht wirklich. Das Hauptfeld uneinholbar dahin - dank meiner tollen Mitstreiter.
Gleich zu beginn der fünften Runde drehte ich mich kurz um - und da war nur noch einer da! Die anderen hatten alle aufgegeben. Da waren dann natürlich auch die Chancen fast dahin, das Rennen noch zu beenden, denn zu zweit würde es äußerst schwer werden, zumal ja erst Halbzeit war und mein Mitstreiter vom SV Werdau leistungsmäßig schon auf dem Zahnfleisch ging. Aber auch ich merkte einen gewissen Leistungsschwund. Das hing wieder mal mit meiner unzureichenden Verpflegung zusammen. Zwar hatten ich 2 große Flaschen mit und teilte es mir sehr ein, es würde aber trotzdem knapp werden.
Jedenfalls fuhren wir eine Runde gemeinsam, ich immer auf ihn wartend. Dann verliesen ihn seine Kräfte und ich fuhr noch eine Runde alleine. Kurz vo
r Schluss der 6. Runde überholte mich die Spitze des Feldes und das wars dann. Es hätte keinen Sinn mehr gehabt weiter zu fahren. Durchgehalten hätte ich, aber allein im Wind fehlt einfach die wettkampfmäßige Herrausforderung.

FAZIT: mit meiner Leistung bin ich ganz zufrieden, mit dem Rennverlauf aber überhaupt nicht. Ich wurde deutlich unter Wert geschlagen. Ich habe in der Gruppe ständig attackiert, das Tempo hochgehalten und stand fast immer im Wind. Ohne mich würden die jetzt noch fahren ;o)
Wenn ich es dann noch schaffen sollte, mal den Anschluss ans Feld zu halten, könnte es irgendwann mal was werden.
-------------------------------
Soll: 138,4 km
Ist: 104,6km
2 Comments:
At 1:39 AM,
Oliver said…
Hallo,
also die anderen hatten vielleicht einfach nur andere Ziele (dabeisein/ durchhalten ist alles) und wollten gar nicht so nen Erfolg. Das kann man ihnen doch nicht verüblen, oder?
Am besten Du suchst Dir ein paar "Radsportfreunde", dann ist man auch nicht so allein
:-) Naja, ist jetzt so meine naive Vorstellung. Wieso bist Du eigentlich hinten gestartet?
lg
elGordo
At 9:20 PM,
Steve said…
Wer nur fährt um dabei zu sein, häte auch 10 min später beim Jedermannrennen starten können. Man sollte schon immer auf Sieg fahren bzw. alles geben und nicht irgendwann die Beine hochnehmen.
Eigentlich bin ich gar nicht hinten gestartet. Aber der vor mir hatte bissel nen großen Gang beim Start aufgelegt und ist dann ziemlich langsam rumgeiert, sodass ich nicht vorbei konnte. Die Neben mir schon...
Kommentar veröffentlichen
<< Home