Steve's Trainingstagebuch

Mittwoch, Oktober 17, 2007

Aufgehört... und wieder begonnen

Nach den IDHM habe ich mir erstmal meine wohlverdiente Saisonpause gegönnt und über eine Woche das Rad nicht angerührt. Statt dessen habe ich mal wieder meine Laufschuhe geschnürt - und musste feststellen, dass ich da ganz erhebliche Defizite habe. Gut, wenn man irgendwann im Februar zuletzt Laufen war, ist das auch nicht allzu verwunderlich. Nach 5 Einheiten normalisiert sich die Sache aber langsam. Beim Glauchauer Herbstlauf Ende Oktober werde ich zwar keine Bäume ausreißen, aber unter einer Stunde würde ich bei den 11Kommairgendwas Kilometern schon bleiben ;o)
Am Montag ging es dann auch wieder mit dem Radtraining los. Nach gemütlichen 30km im Kompensationsbereich, folgte am Abend eine schweißtreibende Einheit im Fitnessstudio. In diesem Jahr habe ich übrigens die Lokalität gewechselt und trainiere im Fitnessstudio Taura, dem Studio meines Trainers, das ich wärmstens empfehlen kann. Da ist es etwas angenehmer, als in der ollen Uni-Muckibude, die ja ohnehin nicht mehr existiert. Das heißt, es gibt sie schon noch, wenn auch in einem morderneren Umfeld. Und den Benutzungsbeitrag haben sie von 20 Euro im Semester auf 20 Euro im Monat erhöht. Noch ein Grund den Verein zu meiden.
Am Dienstag folgte dann die erste (60km) der vielen, vielen Grundlageneinheiten über den Winter.

Donnerstag, Oktober 04, 2007

IDHM Rennrad in Münster

Nach fast 7 Stunden Autofahrt mit reichlich Stau und Baustellen, kam ich schließlich gegen 17 Uhr im recht verregneten Laer, 20km nordwestlich von Münster, an. Ich musste mir einfach nochmal die Beine vertreten, auch wenn es im Regen nicht sonderlich toll war. Ich nutzte dazu die Zeitfahrstrecke, fuhr ein 5km- Intervall und nach einer Stunde packte ich mein Rad wieder ein. Der Regen, mein total versandetes Rad und die einbrechende Dunkelheit drückten irgendwie aufs Gemüt. Nach meinem Abendessen in Form einer leckeren Pizza ging es aber wieder besser und ich bezog mein Quartier auf dem kalten Hallenboden der Uni- Turnhalle in Münster.
Gegen 8 Uhr am nächsten Tag stand ich auf und genoß das reichhaltige Frühstück. Der Regen hatte aufgehört, aber in der Halle war es so kalt, dass meine Sachen noch keinen Deut trockener waren, als am Abend zuvor. Gegen 10 Uhr machte ich mich dann erneut auf nach Laer, obwohl mein Start erst 16 Uhr war. Aber die Zeit verging wie im Flug und nach einer Stunde intensiven Aufwärmens ging es dann auch schon los. Leider gab es diesmal keine Startrampe, aber das machts nichts. Die kurzen Startabstände von nur 30 Sekunden machten mir da mehr zu schaffen. Mir fehlte da etwas die Zeit zum sammeln. Nichtsdestotrotz ging es recht optimistisch in das Zeitfahren. Ich hatte bei den LVM nicht ganz schlecht abgeschnitten und meine Aerodynamik hatte ich mit einem verstellbaren Vorbau nochmals verbesserns können. Der Wind war wieder recht ordentlich, aber nicht so doll wie letztes Jahr. Außerdem kam er genau von der anderen Seite, sodass wir diesmal mehr Gegenwind hatten. Die Erste Runde rollte ganz gut. Nach 6km hatte ich den vor mir fahrenden eingeholt und drückte weiter meinen großen Gang über die Ebene. Zeitfahren kann echt Spaß machen, auch wenn das alles am absoluten Limit geschieht. Kurz nach Beginn der zweiten Runde überholte mich die Nummer 10, der aber noch auf der ersten Runde war. Und ich hing mich an ihn ran. Also nicht in den Windschatten, sondern fair immer seitlich versetzt. Möglicherweise war das ein Fehler. Denn er fuhr immer mein Tempo, bzw. ich immer sein. Irgendwie lullt einen das ein, sowas vorgesetzt zu bekommen. Er war nicht so viel schneller als ich und vom Puls her bracht ich immer die gleiche Leistung. Na wer weiß. Er bog dann ab zur zweiten Runde, während ich nochmal alle Kräfte mobilisierte und gen Ziel schoss. Der Puls näherte sich dem Maximum und ich war echt knapp vorm umfallen, als ich nach 35:29min das Ziel erreichte. Wow, das waren fast zweieinhalb Minuten schneller als im Vorjahr und immerhin Platz 17, nur eine Sekunde hinter dem 16. und nur 2min hinter Gewinner. Na dann hoffe ich mal aufs nächste Jahr ;o)
Anschließend fuhr ich mich noch 25min auf der Rolle aus, machte mein Rad wieder Straßenrenntauglich, ging duschen und fuhr wieder nach Münster, wo wir in angenehmer Atmosphäre die reichhaltige Pasta-Party genossen. Todmüde fiel ich schon gegen halb 10 in den Schlafsack. Es galt schnell zu schlafen, denn um 6 wollte ich bereits wieder aufstehen.
Gesagt, getan. Um halb sieben war ich bereits fleißig am Frühstücken. Auf Müsli und Milch verzichtete ich. Es galt nur leichtverdauliches zu essen, immerhin war schon um neun der Start. Es ging recht gemächlich los. Die ersten 40km waren topfeben, nur der Wind blies wieder etwas störend. Dann aber kam der erste Berg und da hätte ich fast das Nachsehen gehabt, denn ich hatte ihn total unterschätzt. Flaches Münsterland, ts, da kannste ruhig mit dem großen Blatt drüber fahren. Denkste! Der Berg wurde immer steiler und länger und das Tempo wurde immer höher. Und dann ging es auch bei mir nicht mehr mit dem großen Blatt und ich musste runterschalten und kam nur im hinteren Drittel über die Kuppe. Da aber war das Loch schon da. Auf der rasenden Abfahrt, bei der ich mit meiner 53/12 an meine Grenzen stieß, gelang es aber unserer 10-Mann Gruppe wieder ans Feld heran zu fahren, auch wenn das recht schmerzhaft war. Die restlichen km verliefen recht ruhig. Das lag z.T. aber auch an der Streckenführung. So wurden wir über recht schmale Pfade durch Wald und Wiesen geführt. Erst gegen Ende hin wurde es hektischer. 10km vorm Ziel ging ich mit in die Spitze und in einer kleineren Gruppe gelang es uns tatsächlich wegzufahren. Leider währte es nicht allzu lange, denn nur wenige Hundert Meter vorm Ziel stellte uns das Hauptfeld. Und dann wurde es hektisch. Die Straße wurde durch die Absperrgitter sehr schmal und das große Hauptfeld versuchte sich da durch zu quetschen. Aber ich behauptete doch eine ganz gute Position. Bis etwa 200m vorm Ziel. Da legte sich dann so ein hochintelligenter Tscheche aufs Maul und mit ihm noch ein paar andere. Ich musste voll ins die Eisen gehen und rutschte in den Pulk hinein. Glücklicherweise ist mi nichts passiert. Gut, mein Sattel war etwas verdreht und die Kette runtergesprungen, aber mehr nicht. Dem Unfallverursacher hingegen sind beide Zipp-Laufräder und der Rahmen gebrochen. Autsch. Naja, und mit der Platzierung war es dann auch nix mehr. Geschlagen und missmutig rollte ich allein, aber unter dem großen Jubel der Zuschauer über die Ziellinie. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Aber das passiert eben - das ist Radrennen. Dann packte ich meine sieben Sachen, setzte mich in mein Auto und fuhr nach Hause, dass ich diesmal etwas schneller, nämlich nach nur fünfeinhalb Stunden (und einem Durchschnittsverbrauch von nur 5,38l/100km) erreichte.