Steve's Trainingstagebuch

Samstag, April 15, 2006

Saisoneinstand auf dem Sachsenring

Endlich ist der Tag gekommen: mein erstes Lizensrennen! Große Hoffnungen machte ich mir zwar nicht, denn ich hatte bisher weder Rennkilometer noch allzu intensive Trainingseinheiten in den Beinen. Ich stellte mich auf einen harten Kampf im Feld ein, zumal der Kurs auf der GP Strecke Sachsenring alles andere als leicht ist. Auf 3,55 km galt es knackige 3 Anstiege zu überwinden und das ganze 18 mal.


Gegen 11.45 Uhr trudelte ich ein, bis zum Start um 15.30 Uhr war also noch genug Zeit. Es war aber kein Fehler, so zeitig da gewesen zu sein, denn nach und nach wurden die Parkplätze knapp. In aller Ruhe zog ich mich um, besorgte mir meine Startnummer 144, holte mein Rad raus und unternahm eine kurze Streckenbesichtigung. Die restliche Zeit beobachtete ich die Rennen der jüngeren Jahrgänge.

Dann war es halb vier. Doch bevor es losging, wurde ich nebst einigen anderen Fahrern vom Sprecher ausgerufen, um noch auf der Lizenskarte zu unterschreiben. Sonst hätten wir nicht starten dürfen. So verzögerte sich der Start noch um ein paar Minuten. Dieser Fauxpas brachte mir leider einen Startplatz am Ende des Feldes ein.
PENG!, der Startschuss fiel und los ging es. Und wie! Die Jungs vorne machten gleich richtig Dampf und ich guckte mit meiner geketteten 39/17 etwas dumm aus der Wäsche. So ging ich dann auch als letzter in die erste Kurve. Jetzt rächte sich mein schlechtes Einfahren. Mit den kalten Stampfern hatte ich keine Chance das immer größer werdene Loch zuzufahren. Schon nach der ersten Runde hatte ich etwa 200 Meter Rückstand der beständig wuchs. Ich war allerdings nicht der Einzige, der zurückfiel. Es gab noch etwa 7 oder 8, die das gleiche Schicksal ereilt hatte. Meine Hoffnung auf eine funktionierende Verfolgergruppe, die mich wieder ans Feld heranbringen würde, wurde aber kurze Zeit später zerstört, denn die anderen, bis auf Einen, waren noch langsamer. Und so kämpften wir uns Runde um Runde weiter. Die Beine wurden zwar immer besser, das Feld kam aber von hinten immer näher. In der achten Runde war dann Schluss für uns beide; die Jury winkte uns raus.


Ziemlich enttäuscht packte ich also meine Sachen ein und fuhr nach Hause. Mein erstes Rennen hatte ich mir doch etwas anders vorgestellt. Aber das ist wohl das Lehrgeld, was wohl alle mal haben zahlen müssen.
Fazit: beim nächsten Rennen nehme ich meine Rolle mit und fahre mich ordentlich warm. Außerdem werde ich mich weiter vorn in der Startaufstellung positionieren und mindestens eine 53/16 auflegen, nicht dass das wieder so eine Blamage wird.
Aber ich habe mit 82,5 km/h einen neuen persönlichen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt.
----------------------
Soll: 63,9 km
Ist: 26,88 km; 45 min
Puls: 166 bpm